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Der Bau der Fußgängerbrücke an der Obertrave




Es ist sehr schwierig im Internet den Werdegang der Fußgängerbrücke an der Obertrave, die später zur Professorenbrücke, dann zur Liebesbrücke ernannt wurde, zu verfolgen. Unsere Brücke schien das Stiefkind unter den zahlreichen Brücken Lübecks gewesen zu sein.


Ihr Bau wurde stark kritisiert:


Der Landesrechnungshof Schleswig-Holstein sah z.B. keinen Bedarf an ihr.

In seinem Kommunalbericht von 2008 steht:

„Der Bau der Obertravebrücke im Rahmen der städtebaulichen Einzelmaßnahme Umgestaltung „An der Obertrave“ ist nicht zwingend erforderlich.

Der Bedarf ist nicht hinreichend kritisch geprüft worden. Bereits die räumliche Nähe der „Holstenbrücke“ und der „Dankwartsbrücke“ in Abständen von 150 m und 225 m spricht gegen einen Bedarf.

Mit dem Brückenbau wurde gegen die Grundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit verstoßen.

Bis Mitte 2007 wurden für die Brücke rd. 1,15 Mio. € verausgabt (ursprünglich geplantes Bauvolumen: 580 T€). Die endgültigen Gesamtkosten dürften noch deutlich höher ausfallen.

Eine unzureichende Kostenschätzung sowie eine mangelhafte Bauvorbereitung und Baudurchführung sind Gründe für die Kostenexplosion. Bei der Abrechnung sind die Sorgfaltspflichten missachtet worden.

Die Hansestadt Lübeck hat nicht Stellung genommen. Das Innenministerium weist darauf hin, dass eine Bedarfsprüfung stattgefunden habe, auch wenn diese aus Sicht des LRH nicht hinreichend dokumentiert worden sei.
Die Planung der Obertravebrücke durch die Hansestadt Lübeck und die Förderung durch das Innenministerium ließen sich nur im Zusammenhang mit den Sanierungszielen der Hansestadt Lübeck zur Verkehrsberuhigung und Umgestaltung des gesamten westlichen Altstadtrandes bewerten.

Die zusätzliche Brücke sei im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs als sinnvoll und zweckmäßig angesehen worden.

Der LRH bleibt bei seiner Auffassung.“


Wie sie gebaut wurde, darüber erfahren die Laien im Internet nur folgendes:

Die Firma
HERMANN KOTH
Ingenieurbau
GmbH & Co. KG
Neuenteichweg 11
23795 Schieren/Bad Segeberg



gab folgende Daten im Internet frei:

Bauherr: Hansestadt Lübeck

Auftraggeber: HC Hagemann GmbH & Co. KG, Hamburg

Unsere Bauzeit: Mai 2006 - Mai 2007

Baubeschreibung:
Um die Obertrave direkt vom außerhalb der Lübecker Innenstadt gelegenen Parkhaus erreichen zu können, wurde eine Fußgängerbrücke errichtet.

Unsere Leistungen:

Von uns wurden die anspruchsvollen Rammarbeiten durchgeführt. Stahlrohre Ø 711 x 14,2, L= 18,00 m wurden als Pfahlböcke in Neigung 6:1 mit einer Genauigkeit von 5 cm mittels eines Vibrationsbären angesetzt und mit einem Dieselbären am Hängemäkler auf Tiefe gerammt. Die Führung der Stahlrohre wurde durch ein separat hergestelltes Rammgerüst gewährleistet. Weiterhin wurden Dalbenpfähle (L = 14,0 m) von der Schwimmramme aus eingebracht. Als Widerlager für die Fußgängerbrücke wurden 550 m² Spundwand mit einer Doppel-Z-Spundwandpresse Piler eingepresst (Pressen von Doppelbohlen). Die Länge der Spundbohlen L= 16,0 m.

Besonderheiten:

Pressen von Doppelbohlen mit einem Crush Piler

Geräteeinsatz:

· Dieselbär D 16-32
· Vibrationsbär ICE 625
· Giken Doppel Crush Piler SCZ 675 WM

Bauverfahren:

· Spundwand pressen [+]
· Stahlrohre vibrieren [+]
· Stahlrohre rammen [+]



Auch das Presseamt gab nur wenige Auskünfte über die Fußgängerbrücke an der Obertrave.

Lediglich am 27.7.2006 wurde folgendes bekanntgegeben :

„Der Bau der neuen Fußgängerbrücke an der Obertrave nimmt Gestalt an: Die Brückenbaumaßnahme wird derzeit parallel zum Straßenbau – „Umgestaltung der Obertrave“ – ausgeführt.

Auf die Stahlpfähle, die mittlerweile ihre endgültige Höhe und Lage erreicht haben, werden demnächst die aufwändig gestalteten Pfeilerköpfe aus Beton montiert. Während des kommenden Monats – August 2006 – werden diese in einem Werk geschalt und betoniert, bevor sie dann als Fertigteile Anfang September 2006 auf die Baustelle kommen.
Direkt im Anschluss werden die Stahlträger montiert, die dann die Überbau-Betonstahlplatten tragen.

Der Überbau (die eigentliche Brücke) wird voraussichtlich am 12. September 2006 eingehoben, teilte jetzt der Fachbereich Planen und Bauen, Bereich Verkehr, mit.

Wie bereits berichtet, musste das Verfahren zum Anbringen der Stahlpfähle geändert werden (gepresst und nicht gerammt). Das betraf die Bohlen am Widerlager auf der Seite Wallstraße und die notwendig gewordene Verlängerung der Rammpfähle zwischen 2,5 und 3,5 Meter.
Dadurch sind Mehrkosten in Höhe von rund 75 000 Euro entstanden. Allerdings bewegen sich die Gesamtkosten weiterhin in dem vom Bauausschuss beschlossenen Kostenrahmen. Bei der Umgestaltung der Obertrave („Straßenbau“) gibt es Änderungen in den einzelnen Abschnitten gegenüber den veröffentlichten und dem Bauausschuss am 24. April 2006 im öffentlichen Teil mitgeteilten Bauzeiten.
Grund dafür ist ein technisch notwendiger veränderter Bauablauf, womit sich in den einzelnen Abschnitten die Termine etwas verändern, der Gesamtfertigstellungstermin aber vorverlegt wird: auf den 23. Oktober 2006.

Die einzelnen Fahrbahrabschnitte an der Obertrave werden zu den nachfolgend genannten Zeitpunkten fertig: Depenau bis Große Petersgrube: bereits fertig; Große Petersgrube bis Kleine Petersgrube: Ende Juli 2006; Kleine Petersgrube bis Pagönnienstraße: 11. August 2006; Pagönnienstraße bis Holstenstraße: 18. August 2006; Einmündungsbereich Holstenstraße: 25. August 2006. Die Nebenanlagen werden beschleunigt hergestellt und daher kurzfristig fertig werden.“







Mehr ist nicht über den Bau unserer Brücke im Internet zu finden.






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